Montag, 20. November 2023
Festzinshypotheken derzeit günstiger als SARON-Hypotheken
Verkehrte Welt: Eine siebenjährige Festzinshypothek kostet derzeit 1.75%. Im Vergleich dazu ist eine SARON-Hypothek für 2.10% zu haben. In der Fachsprache wird das aktuelle Phänomen «inverse Zinsstruktur» gekannt. Es ist meist nur temporär, doch welche Faktoren führen dazu, dass länger laufende Hypotheken niedrigere Zinssätze aufweisen als Kredite mit kurzen Laufzeiten?
Zinskurve
Die Zinskurve besagt, dass Zinsen für längere Laufzeiten tendenziell höher sind als für kürzere Laufzeiten. In Zeiten, in denen die Zinsen insgesamt niedrig sind, können langfristige Zinssätze niedriger sein, um den Abschluss längerer Kreditlaufzeiten zu fördern.
Geldpolitik der Nationalbank
Der SARON korreliert mit dem Leitzins der Schweizerischen Nationalbank. Verfolgt die Nationalbank eine restriktive Geldpolitik, indem sie die den Leitzins erhöht oder hoch lässt, obschon der Markt von tieferen Zinsen ausgeht, dann bleiben kurzlaufende Hypotheken «teuer». Hypotheken mit längeren Laufzeiten werden günstiger und unterschreiten die Zinsschwelle kurzer Laufzeiten.
Risikoprämie
Geldgebende verlangen eine Risikoprämie für kürzere Laufzeiten, da diese riskanter erscheinen. Bei längeren Laufzeiten besteht für den Kreditgeber eine langfristige Sicherheit und somit können sie bereit sein, niedrigere Prämien anzubieten.
Erwartete Zinsänderungen
Wenn die Markterwartung eine zukünftige Zinserhöhung vorsieht, können Kreditgeber niedrigere langfristige Zinssätze anbieten, um Hypothekarnehmer dazu zu ermutigen, sich langfristig zu binden, bevor die Zinsen steigen.