Freitag, 24. März 2023
Ist die Zeit günstiger Hypotheken nun endgültig vorbei?
Wie einfach und komfortabel war es, in den letzten 10 Jahren eine Hypothek abzuschliessen. Man konnte nichts falsch machen, denn die Zinsen zeigten nur in eine Richtung: nach unten. Fast jede ablaufende Hypothek konnte günstiger refinanziert werden, was erfreulicherweise zu tieferen oder zumindest gleichbleibenden Finanzierungskosten führte.
Nun hat die Schweizer Nationalbank die Geldpolitik weiter gestrafft und den Leitzins um zusätzliche 0.5 Prozentpunkte auf 1.5% erhöht, um die Inflation zu bekämpfen. Sie wird wohl auch weiter an der Zinsschraube drehen. Ein steigender Leitzins wirkt sich primär auf die Geldmarkthypothek (SARON) und sekundär auf Festzinshypotheken aus. Viele Baugenossenschaften sehen sich mit zwei bis dreimal Mal so hohen Zinssätzen wie noch vor Monaten konfrontiert, was die Bewirtschaftung des Kreditportfolios erschwert. Die Zeit der passiven und einfachen Kreditbewirtschaftung ist damit endgültig vorbei. Künftig gilt es, sich vertieft mit dem Kreditportfolio, der Zinsentwicklung und den Finanzierungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, damit die Finanzierungskosten trotz höherem Zinsniveau optimiert werden können.
Übrigens: Die gestiegenen Hypothekarzinsen werden sich auch auf den hypothekarischen Referenzzinssatz auswirken, welcher bereits im Juni 2023 von 1.25% auf 1.50% ansteigen dürfte. Sollte die Schweizerische Nationalbank weiter an der Zinsschraube drehen und den Leitzins nochmals erhöhen, könnte dies dazu führen, dass der hypothekarische Referenzzinssatz bereits im Dezember 2023 von 1.50% auf 1.75% ansteigt.